Kontinuierlicher Überblick über deine Finanzen
Du bist Finanz-Rookie, dir fehlt der Überblick und du stehst vor einem riesigen Berg? Die wichtigsten Elemente für die finanzielle Bestandsaufnahme sind die Vermögensbilanz und das Haushaltsbuch. Erstelle deshalb frühzeitig deine Vermögensübersicht. Mit unserer Methode ist das ist ein einfacher aber wichtiger Schritt. Damit hast du eine solide Wissensbasis, um für dich die passende finanzielle Strategie zu finden.
Du fühlst dich bereits sicher im Umgang mit deinem Geld? Dann kann dich deine Vermögensübersicht mit den Fakten bestätigen. Mache es zur Routine, am Jahresende deine Privatbilanz zu erstellen. Nutze sie zur Erfolgskontrolle. Hier siehst du ob sich deine vergangenen Entscheidungen positiv oder negativ auf dein Vermögen auswirken.
Grundlage für finanzielle Entscheidungen
Die Vermögensübersicht unterstützt bei zahlreichen operativen und strategischen Entscheidungen. Hier ein paar Beispiele:
- Rebalancing bei Wertschwankungen von Vermögenswerten
- Sicherstellung der Liquidität
- Aufnahme oder Tilgung von Schulden
- Anpassung der Anlagerisiken auf die persönliche Situation
- Auswahl der Renditechancen aufgrund der finanziellen Ziele
Höhe des Nettovermögens
Das Nettovermögen ist die Differenz aus Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.
Als Beispiel nehmen wir ein Eigenheim mit einem Verkehrswert von 400.000 €. Es ist finanziert mit einem Kredit von 300.000 €. Bei diesem Bilanzposten beträgt das Nettovermögen des Eigentümers 100.0000 € als Differenz aus möglichem Verkaufswert abzüglich der Schulden.
Das Nettovermögen nicht so einfach zu bestimmen, wenn du mehrere Bankkonten, Immobilien, Firmenbeteiligungen sowie dazugehörige Konsum- oder Immobilienkrediten und sonstige Schulden hast.
Dafür wird eine Privatbilanz benötigt. Sie klärt auf wie hoch dein Vermögen unterm Strich wirklich ist bei dem Wirrwarr an Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.
Vermögensstruktur
Die Struktur und Verteilung deines Vermögens lässt sich aus deiner Privatbilanz klar ablesen. Es existieren verschiedene Asset Klassen wie zum Beispiel Sichteinlagen, Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Rohstoffe oder Wagniskapital. Sie unterscheiden sich jeweils stark hinsichtlich Anlagehorizont, Risiko-Rendite Verhältnis und anderen Eigenschaften. Nicht jede Asset Allokation eignet sich für deine persönliche Situation und deine finanziellen Ziele.
Auch die Diversifikation und Klumpenrisiken werden durch die Vermögensaufstellung aufgezeigt. Setzt du auf verschiedene Asset Klassen, Branchen, Länder und Währungen um so dein Risiko zu streuen? Oder hast du ein Klumpenrisiko in deinem Portfolio wie zum Beispiel ein Eigenheim, auf welches ein grosser Anteil deines Vermögens konzentriert ist?
Renditeerwartung
Welche Rendite erwartest du aus deinen Vermögenswerten? Wir empfehlen dass du zu jedem Posten in deiner Vermögensbilanz die Renditeerwartung angibst. Ohnehin ist es wichtig, die langfristig erzielbaren realen Renditen der einzelnen Asset Klassen zu kennen. In unserer Vermögensbilanz Excel Vorlage geben wir dafür die erwartete Realrendite zu jedem Vermögenswert an.
Dies ist deine Erwartungshaltung an diese Vermögensposition für die du auch bereit bist, verbundene Risiken zu tragen. Sie dient auch zur Kontrolle, ob die Renditeerwartungen realistisch sind und von dem Vermögenswert erfüllt. Vielleicht benötigst du für finanzielle Ziele oder die Altersvorsorge eine bestimmte Rendite, um diese zu erreichen.
Mögliche Anlagerisiken
Welches Risiko steckt in deiner Vermögensaufteilung? Die Bilanz sollte dir diese Antwort geben können. In unserer Excel Vorlage arbeiten wir mit 3 Risikoklassen von 1-gering über 2-mittel bis zu 3-hoch. In der Bilanz wird angezeigt, wie sich die Vermögenswerte auf die unterschiedlichen Risikoklassen aufteilen. So kannst du bewerten ob die prozentuale Aufteilung zu deiner persönlichen Situation passt und du damit ruhig schlafen kannst.
Das Aktienvermögen und das fremdfinanzierte selbstgenutzte Eigenheim passen in die Risikoklasse 3. Während Sichteinlagen unter der Einlagensicherung in die Risikoklasse 1 passen. Die Risikoklassen solltest du selbst festlegen und dafür ist es hilfreich, die möglichen Arten von Risiken zu kennen.
- Steuerliches/gesetzliches Risiko
- Marktrisiko
- Schwankungsrisiko
- Verlustrisiko
- Einzelwertrisiko
- Währungsrisiko
- Branchenrisiko
- Länderrisiko
- Standortrisiko
- Leerstandrisiko
- Finanzierungsrisiko
Liquiditätsgrad
Ist dein Vermögen auf lange Sicht fest gebunden oder kommst du schnell an Geld falls etwas unerwartetes geschieht. Die Vermögensaufteilung in Liquiditätsklassen liefert hier Transparenz. In unserer Excel Vorlage nutzen wir die Liquiditätsklassen 1-gering 2-mittel und 3-hoch. Jede Position wird in eine Liquiditätsklasse eingeteilt und der Liquiditätsgrad des Vermögens kann anhand der Verteilung abgelesen werden.
Verschuldungsgrad
Viele Menschen finanzieren einen Teil ihres Konsums über Schulden. Es ist durchaus reizvoll, Konsum oder den Kauf des Eigenheims zeitlich nach vorne zu ziehen und erst später abzubezahlen. Auch bei Investitionen z.B. in Immobilien oder Firmen wird die Kreditfinanzierung heute als normal angesehen. Mit Hilfe fremden Kapitals kann wie über einen Hebel die Wirkung des eigenen Geldes erhöht werden. Gleichzeitig entstehen bei Konsum- und Investitionsschulden aber auch Abhängigkeiten und Risiken durch die Nutzung von Fremdkapital.
Deshalb sollte man den persönlichen Verschuldungsgrad kennen und im Auge behalten. Den Verschuldungsgrad berechnet man indem man das Fremdkapital / Eigenkapital teilt.
In unserer Excel Vorlage wird diese Kennzahl berechnet und im Verlauf der Jahre dargestellt. So kann bewertet werden, ob die aktuelle Höhe und vergangene Entwicklung des Verschuldungsgrads zur aktuellen Lebenssituation passt.